Auf
YouTube gibt es viele Videos in denen 18650-Zellen zum brennen oder
explodieren gebracht werden. Auch in Foren wird häufig von Unfällen
berichtet. Ich wollte nun wissen, ob diese Unfälle wirklich leicht
passieren können oder ob man die Akkus wirklich quälen muss um solche
Effekte zu erzielen.
Versuchsaufbau
Dazu
habe ich zwei 18650-Zellen, die noch in Ordnung waren (Kurzschlussstrom
direkt gemessen = 23A), langsam überladen. Konkret heißt dass, das ich
mit einem Ladestrom von 0,5A bis 4,2V (Ladeschlussspannung) geladen habe
und dann mit konstanten Strom (0,5A) weiter. Den Akku habe ich an eine
Geräteanschlussleitung angelötet und im Garten in ein Erdloch gelegt.
Die Temperatur wurde mit einem Infrarotthermometer gemessen. (Von der
Grün-Gelben Ader nicht verwirren lassen. Ich habe nicht mit
Niederspannung 230V;AC gearbeitet, sondern lediglich so ein Kabel
benutzt.)
Durchführung und Ergebnisse
Weil
die erste Zelle keine spektakulären Effekte gezeigt hat, habe ich den
Versuch mit einer weiteren Zelle wiederholt. Das Ergebnis war das
Gleiche. Beide Zellen haben sich auf circa 42°C erwärmt. Bei einer
Spannung von circa 5,2V und einem Strom von 0,5A wurde die Zelle
plötzlich hochohmig. Daher der Ladestrom sank auf Werte <5mA. Ein
leises Zischen war zu hören, austretende Flüssigkeiten oder
Rauchentwicklung war nicht zu beobachten.
Schlussfolgerung
Für
den Versuch gibt es natürlich eine große Menge an Fehlerursachen,
außerdem sind zwei Versuchsdurchläufe nicht sehr aussagekräftig. Dennoch
kann ich für zukünftige Basteleien mit diesen Zellen sagen, dass ein
leichtes Überladen nicht so gefährlich ist wie man häufig im Internet
liest. Danach habe ich mir die Videos und Berichte im Internet nochmal
angeschaut und festgestellt, dass immer mit deutlich höheren Strömen
geladen wurde. Da wird z.B. mit einer 12V KFZ-Batterie geladen oder am
Netzteil mit 6A und 20V oder die Zellen werden mit einem Stück
Kupferdraht kurzgeschlossen oder in einem Taschenlampengehäuse verpolt.
Einen ähnlichen Versuch hat auch Dipl. Inf. Thomas Pfeifer durchgeführt
und auf seiner Seite davon berichtet. Aber auch hier wurde mit deutlich
mehr Strom ein Li-Po Akkus gearbeitet. Link: http://thomaspfeifer.net/lithium_akku_explosion.htm Es bleibt also festzuhalten, dass Li-Io Akkus viel Energie auf geringem Raum speichern können und diese auch in geringer Zeit freisetzen können. Werden übliche Schutz- und Überwachungsschaltungen eingesetzt lässt sich die Gefahr aber minimieren. Das gilt für die einfache Schutzschaltung an einer einzelnen Zelle als auch für die Schaltung z.B. in einem Laptopakku.
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