Mittwoch, 17. Februar 2016

Polierbock mit 1,5kW

Viele Metallteile sehen deutlich hübscher aus, wenn man sie auf Hochglanz poliert. Dazu hatte ich mir auf dem Baumarkt ein einfaches Polierset, bestehend aus zwei Polierscheiben mit 85mm Durchmesser und den dazugehörigen Polierpasten gekauft. Dazu gibt es ein Spanndorn welcher es ermöglicht die Scheiben in einer Standbohrmaschine einzuspannen. Damit habe ich viele Teile erfolgreich poliert.


Nach einiger Zeit und besonders wenn man sich auf YouTube Videos anschaut, wie andere polieren, wurde der Wunsch größer schneller zu einem guten Ergebnis zu gelangen.

Auf polierbock.de habe ich mir ein vierteiliges Alu-polierset gekauft. Dieses besteht aus einer Baumwoll-Polierscheibe mit einem Durchmesser von 200mm und einer Breite von 25mm, einer Flanell Hochglanz Polierscheibe mit den selben Abmessungen und den passenden Polierpasten. Dazu habe ich mir einen Doppelschleifer mit 300 Watt Leistung gekauft, was jedoch für die großen Polierscheiben zu wenig war. Das war vor 5 Jahren und ich habe damals auch einen kurzen Beitrag dazu verfasst.





Für so große Polierscheiben wird ein Motor mit mindestens 1kW Leistung und einer Drehzahl von circa 3000 1/min empfohlen. Also habe ich mir einen Kondensatormotor mit ca. 1,5kW gekauft. Dieser Art Motor zählt zu den Asynchronmotoren, die mit einphasen-Wechselstrom gespeist werden können und einen Kurzschlussläufer besitzen. Die notwendige Hilfsphase wird durch den Betriebskondensator (35µF) erzeugt. Die andere Statorwicklung wird direkt aus dem Wechselstromnetz versorgt. Genauso wie ein Drehstrom Asynchronmotor läuft der Kondensatormotor sehr ruhig, ist beinahe wartungsfrei und erreicht eine hohe Lebensdauer.



Um entspannt arbeiten zu können erhält der Polierbock einen eigenen Tisch, welcher aus Stahlhalbzeugen zusammengeschweißt wurde. Darauf habe ich eine Sperrholzplatte geschraubt und eine weitere um den Motor etwas anzuheben.
Um zu verhindern, dass die Wand hinter dem Polierbock die Polierpaste abbekommt, habe ich aus 8mm Plexiglas eine einfache Schutzhaube gebogen.



Weil der Motor nur ein zylindrisches Wellenende mit einer Nut für eine Passfeder hat und die Polierscheiben eine 12mm Bohrung, war es nötig einen Adapter zur Aufnahme der Scheiben zu drehen. Weil ich aber die Nut für eine Passfeder im Adapter nicht fertigen konnte, enthält dieser nur zwei Schrauben welche in die Nut der Motorwelle greifen. Ein pseudo-Formschluss. Auf der anderen Seite habe ich ein M12 Gewinde angedreht, so dass die Polierscheibe mit einer Unterlegscheibe und zwei Muttern gesichert werden kann. Ich habe versäumt den Adapter rechtzeitig vor Korrosion zu schützen, so dass mir dieser binnen weniger Tage verrostet ist.



Der Motor beschleunigt so schnell auf seine Nenndrehzahl, dass man alleine aus Respekt eine Schutzbrille aufsetzt. Eigentlich wäre auch ein Atemschutz erforderlich, darauf verzichte ich aber meistens.



Das Arbeiten mit dem Polierbock macht Freude, weil man auch nur sehr grob vor geschliffene Flächen innerhalb kürzester Zeit polieren kann. Beim Polieren von Teilen mit Kanten o.Ä. ist Vorsicht geboten, weil der Motor einem die Teile schnell aus der Hand reißt und diese dann im Raum herumfliegen.Bei manchen Teilen ist es besser sie im Schraubstock zu spannen und mit dem kleinen Polierset für die Bohrmaschine zu arbeiten.

Hier noch ein Beispiel: Eine alte Hakenleiste, welche mal in einem Küchenofen eingemauert war und mit dünnen Messingblech belegt ist. Ich habe allerdings nur mit der großen Polierscheibe und Paste gearbeitet, weil eine zu stark glänzende Fläche nicht zu der alten Hakenleiste mit ihren Schrammen passen würde. Spiegelungen gibt es aber auch so schon.

3 Kommentare:

  1. Bist der beste Techniker und Freund der Welt!

    LG, Anonym <3

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  2. Cool, habe auch noch einen alten Motor liegen. Werde die Polierstation mal nachbauen. Übrigens, du hast einen tollen Blog. Gruß Andreas

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    1. Hallo Andreas, ich würde mich über Fotos freuen, wenn du die Polierstation nachbaust.

      Grüße
      Paul

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