Sonntag, 25. November 2018

Kleinigkeiten, Autoschraubereien und Anderes

Ich werde hier in unregelmäßigen Abstand Basteleien veröffentlichen, die für einen eigenen Artikel zu klein sind. Es lohnt sich also hin und wieder vorbeizuschauen und nach unten zu scrollen.


Schweißtisch aus Resten schweißen

Um das Schweißen mit einem einfachen Baumarkt Schweißtrafo zu üben und nicht mehr kniend auf dem Boden arbeiten zu müssen, habe ich aus Resten vom Sperrmüll einen einfachen Schweißtisch gebaut.


Google-Bildersuche liefert in diesem Fall schöne Beispiele, wie man so etwas bauen kann. Als Tischplatte nutze ich  4mm Stahl-Plattenmaterial. Die Platte besteht aus drei einzelnen Teilen, damit ich diese leichter aus Resten zuschneiden kann. Außerdem kann man in den Lücken dazwischen sehr leicht Schraubzwingen befestigen.


Den gesamten Tisch habe ich bis auf die Platte selbst grün gestrichen und noch einen stabilen Schraubstock darauf befestigt.


Tretkurbel


Ich bin relativ lange eine einfach Stahl Kurbelgarnitur gefahren. Diese ist leider nicht besonders verschleißfest. Besser gefallen mir Kurbelgarnituren, bei denen das eigentliche Kettenblatt separat gewechselt werden kann.

Ich habe mich also umgesehen, welcher Lochkreisdurchmesser am häufigsten verwendet wird. Das sind scheinbar 110 mm bei 5-Arm Kurbelgarnituren. Da diese Garnituren relativ teuer sind, habe ich kurzerhand eine passende aus meiner bisherigen geflext.


Ich habe mir ein Kettenblatt von Miche gekauft. Dieses ist aus Aluminium und deutlich verschleißfester als das aus Stahl. Das klingt falsch, ist aber wahr. Es gibt Aluminiumlegierungen, die verschleißfester sind als schlechte Stahllegierungen. Das Problem ist nun, das teure Kettenblätter leicht sein müssen und deswegen aus Aluminium gefertigt werden. Wer sich zu diesem Thema weiter belesen möchte, sollte unbedingt den folgenden Artikel der Fahrradzukunft lesen: Ist Stahl wirklich haltbarer als Alu?

Normalerweise wird das Kettenblatt mit Passschrauben befestigt. Diese stellen den Rundlauf sicher, der nötig ist, damit die Kettenspannung konstant ist. Ich habe das Kettenblatt mit Imbusschrauben befestigt und musste es anschließend mit einer Messuhr zentrieren, um eine gleichmäßige Kettenspannung zu erhalten. Funktioniert, ist aber fummelig.


Zu dieser Zeit bin ich Singlespeed gefahren und leider ist mir das Kettenblatt beim Beschleunigen am Berg seitlich abgeknickt. Das dünne Blech konnte die notwendigen Seitenkräfte nicht aufnehmen. Auf Ebay gab es eine gebrauchte 5-Arm Aluminiumkurbel, die ich seitdem nutze und sehr zufrieden damit bin.

Akkuschrauber auf Lithiumakku umbauen


Ich hatte einen einfachen Akkuschrauber geschenkt bekommen, dessen 18V NiCd-Akku kaum noch Kapazität hatte. Um ihn zum Nulltarif wieder etwas Leben einzuhauchen, habe ich den Akku auf LiIo-Zellen aus Laptopakkus umgebaut.

  • Lithiumakkus haben nicht den von Nicd-Akkus bekannten Memory-Effekt. Es ist daher nicht nötig sie vor dem Aufladen vollständig zu entladen.
  • Die Selbstentladung ist mit ca. 3% pro Monat deutlich geringer als bei NiCd-Akkus.
  • Die Lebensdauer mit und ohne Benutzung ist höher.
  • Ihr Wirkungsgrad ist höher, was bedeutet, dass beinahe 100% der geladenen Energie auch wieder entnommen werden können.
  • Ihre Spannung beträgt 3,6V statt 1,2V und die Leistungsdichte ist höher. Es ist aber nötig die Ladeschlussspannung von 4,2V einzuhalten und den Akku nicht unter 3V zu entladen.
  • Bei mehreren in Reihe geschalteten Zellen ist es außerdem nötig, die Einzelspannungen der Zellen gleich zu halten. (=balancen)


Für den richtigen Umgang mit dem Akku wird nicht das originale Ladegerät des Akkuschraubers zurückgegriffen, sondern auf einen billigen Modellbaulader aus China, der so ziemlich alles laden kann. Imax-B6 ist das original Produkt, die chinesische Kopie wird gerne von Bastlern genutzt und ist genau so gut, wie das Original.


Der Akkuschrauber hat besser funktioniert als erwartet. Eigentlich würde man für solch einen Umbau spezielle hochstromfähige 18650 Akkus nutzen. Die Laptopakkus haben aber auch funktioniert. Wahrscheinlich, weil man sie immer nur kurz belastet und sie danach wieder abkühlen können.

Nachtrag: Nach drei Jahren ist der originale Regler abgebrannt und ich habe mir einen neuen Akuuschrauber gekauft, weil selbst günstige Modelle heute so günstig sind, dass sich der Eigenbau kaum noch lohnt. Der Akku war aber immer noch fit und allemal viele belastbarer als die originale Ni-Cd Gurke.

Kleine Taschenlampe mit USB und Lithiumakku

Gebraucht wurde eine wirklich kleine Taschenlampe, welche geladen ist, wenn man sie mal braucht. Folgende Anforderungen sollen erfüllt werden, bzw. haben sich im Entwicklungsprozess ergeben:
  • Klein und leicht
  • Verwendung eine vorhandenen High Power LED
  • Keine teure Elektronik
  • Versorgung aus 18650-Zelle
  • Ladung an USB möglich
  • Einfachste Bedienung, daher nur ein Schalter
  • Gehäuse stabil aus Alu
  • Nicht wasserdicht
Geladen wird die Li-Ion Zelle mit einer billigen Platine aus China. Diese wurde bereits hier erwähnt. Das hat den Vorteil, dass der Ladezustand durch LEDs angezeigt wird. Rot bedeutet, dass geladen wird und Blau bedeutet, dass die Zelle geladen ist.


Das Gehäuse ist lediglich ein Rohr aus Aluminium, dessen Größe sich durch die restlichen Komponenten ergab. Um die Optik und die LED samt Kühlkörper zu befestigen und eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit mit dem Gehäuse herzustellen, wurde ein Kühlkörper aus Alu gedreht. Der Kühlkörper sitzt saugend im Rohr, die Optik straff im Kühlkörper.


Die Elektronik ist sehr einfach gehalten. Auf eine Stromregelung kann verzichtet werden, weil die LED auch bei 4,2V weniger als 100mA aufnimmt. Die Ladeplatine verbleibt dauerhaft an der Li-Ion Zelle. Der Rückstrom von der Zelle zur Ladeplatine beträgt 1,2µA. Die Li-Ion Zelle selbst ist durch eine Schutzschaltung (Conrad Bestellnummer: 155 151- 62) gegen Über- und Unterspannung geschützt.

Die Lampe funktioniert besser als gedacht und ist für die meisten Anwendungen ausreichend.

China Autoradio in 3er BMW

Ein Freund hatte sich einen gebrauchten E46 BMW gekauft. Bei diesem hatte der Vorbesitzer leider das Radio ausgebaut und den 40-poligem Stecker einfach abgeschnitten.

Um das Auto trotzdem auf die Höhe der Zeit zu holen wurde auf Ebay ein noname-Radio mit Touchscreen, Navi und noch allerlei schönem Schnickschnack gekauft.


Die meiste Zeit ist hierbei draufgegangen, die richtigen Kabel zu finden. Das lokale BMW-Autohaus hat mir freundlich weitergeholfen und mir den passenden Schaltplan zur Verfügung gestellt. Dieser war mir natürlich eine deutlich größere Hilfe als viele Beiträge im 3er BMW Forum.

Eine weitere Hürde war das Anschließen der UKW-Antenne, weil im Radioschacht gleich 4 geschirmte Kabel ankamen, die alle aussahen, als ob sie von der Antenne kommen könnten. Tatsächlich waren es, eine Autotelefonantenne, das Kabel von einer alten Freisprecheinrichtung, ein gekappter GPS-Empfänger und die Antenne selbst. 

Diese ist bei diesem Fahrzeug ein Teil der Heckscheibenheizung und natürlich defekt. Genauso defekt war, gerade deswegen wahrscheinlich, der Antennenverstärker in der C-Säule. Ein Wechsel der Antenne auf dem Dach schlug auch fehl, weil BMW einen Träger direkt darunter verschweißt hat und der Wechsel des Antennenfußes so nicht möglich war.

Nachdem ich also genervt viele Stunden investiert habe, habe ich bei Conrad eine Scheibenantenne von Blaupunkt mit integriertem Vorverstärker gekauft. Diese hat auf Anhieb funktioniert und bringt einen glasklaren Empfang.



Einige Leitungen musste ich auch neu verlegen, da z.B. der Anschluss des Handbremskontaktes oder des Rückwärtsganges serienmäßig nicht vorgesehen waren. Das neue eingebaute Radio spielt DVDs aber nur ab, wenn die Handbremse angezogen ist und senkt beim einlegen des Rückwärtsganges automatisch die Lautstärke ab.



Ich habe es leider nicht geschafft, die Lenkradfernbedienung anzuschließen, weil BMW einige Monate einen proprietäres BUS-System gebaut hat, bevor gänzlich auf CAN-BUS umgestellt wurde. Damit versteht sich das Radio leider nicht.


Brother HL 2035 (Schwarz-Weiß Laserdrucker)


Ich nutze seit vielen Jahren einen Schwarzweiß-Laserdrucker des Herstellers Brother Modell HL 2035. Vorher hatte ich einen Farblaser, der aber trotz Originaltoner so viele Probleme bereitet hat, dass ich mich davon getrennt habe.

Den Brother nutze ich unter anderem, weil er noch Tonerkartuschen ohne eingebauten Chip verwendet. Nachdem man den Toner gewechselt hat, muss man dem Gerät über eine Tastenkombination mitteilen, dass der Toner wieder voll ist.

Trotzdem versucht er mich hin und wieder für dumm zu verkaufen und behauptet der Toner sei leer, obwohl die Ausdrucke noch sauber und kräftig sind. Da das Gerät nach einer Weile den Ausdruck verweigert, habe ich mich nach einer Lösung umgesehen.

Diese besteht aus einem Stück Paketklebeband, welches den optischen Sensor abdeckt und dem Gerät zu vorgaukelt, dass die Kartusche noch voll sei.

Ich hatte nun angenommen, dass die Ausdrucke in naher Zukunft blass werden. Bisher werden sie das aber nicht und ich beginne mich zu fragen, wie viel Toner normalerweise verschenkt wird.

Versplintete Kronmuttern - Schraube bohren



Wenn diese Schrauben ersetzt werden müssen gilt es mittig in die Schraube ein Loch zu bohren. Ich feile dazu an einer passenden Mutter eine Ecke flach und bohre mittig ein Loch hindurch. Mit dieser Schablone können nun beliebig viel Schrauben perfekt gebohrt werden.

Brooks Ledersattel schweißen

Einem guten Freund war das Stahlgestell von seinem Fahrradsattel gebrochen. WIG geschweißt und verstärkt hält er jetzt aber wieder. 70€ gespart :)



Die Stahlplatte dient nicht nur der Verstärkung, sondern ersetzt auch die untere der beiden Klemmplatten der Sattelstütze.



Fahrradkette mit Wachs + Lampenöl + Molybdändisulfid

Ich habe versucht meine Fahrradkette mit einer Mischung aus Kerzenwachs, Lampenöl und Molybdändisulfid zu schmieren. Im Internet und auf YouTube gibt es zahlreiche Berichte dazu. Ich hatte dieses Schmiermittel eher belächelt, dann aber in einem großen Vergleichstest gesehen, dass der absolute Testsieger Paraffin Wachs war!
Der Testaufbau lässt eine eine hohe Objektivität vermuten:


Ich habe also Teelichter und Lampenöl 1:1 gemischt und etwas Molybdändisulfid beigemischt. 



Das Ganze wird dann bei ca. 45°C auf die gereinigte Kette aufgetragen.


Gefühlt (nicht gemessen!) lief der Antrieb damit aber schwerer und lauter als mit Öl. Gewöhnlich nutze ich das Oil of Rohloff, mit dem ich auch ganz zufrieden bin. Hinzu kommt, dass das Wachs schnell abfällt.

Ein zweiter Versuch, bei dem ich die Kette gänzlich in das heiße Schmiermittel eingelegt habe, brachte auch nicht gen gewünschten Erfolg. Möglich, dass meine Mischung zu fest war, ich also mehr Lampenöl beimischen müsste. Hier war meine Experimentierlust aber erschöpft und ich bin mit einer geölten Kette weiter gefahren. Vielleicht setze ich irgendwann nochmal eine Mischung an. Das extrem gute Testergebnis habe ich nicht vergessen!

Fahrradkette mit heißen Fett schmieren


Grundsätzlich gilt: Bei schnellen Bewegungen Öl, bei langsamen Fett. Typischerweise werden Fahrradketten aber trotzdem geölt. Wahrscheinlich, weil sich Fett deutlich schlechter aufbringen lässt. Ich habe nun versucht Wälzlagerfett zu erhitzen, damit es flüssig wird und die Kette darin einzulegen. Das hat prinzipiell auch funktioniert, die Schmierwirkung war sehr gut und bei Regen wird sehr wenig Schmiermittel ausgewaschen.

Problematisch ist, dass das Wälzlagerfett bei normaler Betriebstemperatur etwas zu dickflüssig ist und nicht mehr an die richtigen Stellen zurückkehrt, wenn es dort einmal verdrängt wurde.

2 Kommentare:

  1. Probiere doch einmal Rizinusöl. Auch dort kann man prima Graphitpulver beimischen.

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  2. Großvater nahm auch heißes Schmierfett. Habe ich einmal gemacht. Danach nie wieder. Dreck und Sand bleiben an der Kette kleben und fördern den Verschleiß. Besonders ungünstig, wenn man nicht nur auf der Straße fährt.

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